Kinder- und Jugendhospiz Balthasar

Olpe
Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH
Ausbauzeitraum 2017-2020
Fläche  5000qm
Geschützte Gartenanlage für schwerst erkrankte Kinder und ihre Familien in Mittelgebirgslage

Für Die Gäste des Kinder- und Jugendhospizes in Olpe wurde ein beschützter Garten angelegt.
Ziel war es den schwerst erkrankten Kindern, sowie Ihren Geschwisterkindern, Ihren Eltern und Begleitpersonen einen Garten mit intensiver Erholungsfunktion zu gestalten. Ruheoasen, verschiedenste (Sinnes-) Angebote und Spielmöglichkeiten sollten für alle möglichst barrierefrei erreichbar und nutzbar sein.
Die Umsetzung der Wünsche in einer Hanglage mit einem Höhenunterschied bis zu 8,50m war die besondere Herausforderung der Planung.
In intensiver Abstimmung mit den Therapeuten und der Leitung des Hospizes entstanden im Garten „Besondere Orte“.

Holzschiff mit umliegender Terrasse
Das Holzschiff ist ein Spielort mit toller Aussicht und umgeben von der Cafeteriaterrasse. Im Wasser fahren u.a. Elektroboote Wettrennen. Dies ist besonders interessant für muskelerkrankte Kinder, die in ihrer Bewegungsfreiheit sehr eingeschränkt und im Joystick bedienen unschlagbar sind.

Ruhe finden im Nest und in der Musiklounge
„Durch die Elemente der Musiktherapie profitieren schwerstkranke Kinder – Klänge und Töne können sogar auf die Körperfunktionen wie Atmung, Herzfrequenz und Muskeltonus Einfluss nehmen“ (Zitat Herr Barth, Leiter des Kinder- und Jugendhospiz Olpe10/20).
Die Musiklounge bietet unterschiedliche Lagermöglichkeiten (große Kissen, kurze und tiefe Sitzbereiche mit Rückenlehne, Platz für Rollstühle) für kranke Kinder und ermöglicht Therapeuten die Arbeit in besonderer, naturgeprägter Atmosphäre. Das Nest und die Baumkronen geben dem Ort Geborgenheit und Schutz. Über die Raumkante hinaus hat der Besucher einen Weitblick in die Sauerländer Berge.

Geschützter Garten hinter dem Haus mit Familienbank
Vom Essplatz im Inneren des Hauses schaut man in den geschützten Garten mit Familienbank, Blüten und artenreicher Hangbepflanzung.
Auf der großen Terrasse kommen die Familien zusammen, genießen den Sonnenuntergang und die Gemeinschaft. Sie ermöglicht den entspannten Erfahrungsaustausch, während die Kinder andere Orte im Garten unter Begleitung der Therapeuten erkunden. Der Wasserlauf trägt zur Atmosphäre bei und liefert das Wasser, das zum Matschen am Rollstuhl gerechten Sandspielplatz benötigt wird.

Individuelle Rückzugsorte
Entspannung pur findet man an den kleinen Rückzugsorten des Gartens, wie z.B. in den Strandkörben, auf den drehbaren Liegesofas oder in der Pergola.

Die Kugelbahn
begleitet den Bergweg und ersetzt das Geländer. Von Platz zu Platz muss der Ball über unterschiedlich gestaltete Wege rollen, es ertönen Klänge, es gibt die Möglichkeit den Weg auf einen Nebenweg umzuleiten und eine Klapperschlange zu durchrollen. Die Bahn ist vom Rollstuhl aus bespielbar und macht allen Besucherkindern Freude.

Bunter Kristalltunnel
Im Kristalltunnel sieht man die Welt bunt. Blumen, Wolken und Gräser der Umgebung werden durch die Farben ganz verändert wahrgenommen. Der Besucher ist vom bunten Lichtraum vollends umgeben und genießt eine besondere Atmosphäre. Der Raum bietet Schutz vor Wind und Wetter und bei Sonne entsteht eine wohlige Wärme.

Die kleine Bühne
liegt im Zentrum des Gartens leicht erhöht, sie ist im Alltag Aufenthaltsbereich. An besonderen Tagen kommen Musiker, Schauspieler oder die Clownfamilie und verwandeln den Garten in einen Konzert- und Theaterplatz im Freien.

Schmetterlingsgarten / Essbare Blüten
In den Garten des Kinderhospizes wurden rund 15.000 Blütenstauden eingebracht, die das ganze Jahr blühen und Insekten wie Schmetterlingen und Bienen Nahrung bieten. Viele dieser Pflanzen sind essbar. Sie werden auf Schildern erläutert und in der Küche des Hospizes zu Tee und z.B. Blütenbroten verarbeitet. Der Schmetterling ist wichtiger Bestandteil der Trauerarbeit des Hospizes und ist in vielen Ecken des Gartens lebhaft und bunt live anzutreffen.